»Sigh no more, ladies, sigh no more«, aus dem Kenneth-Branagh-Film
»Much ado about nothing«
Sigh no more, ladies, sigh no more,
Men were deceivers ever,
One foot in sea and one on shore,
To one thing constant never:
Then sigh not so, but let them go,
And be you blithe and bonny,
Converting all your sounds of woe
Into Hey nonny, nonny.
Sing no more ditties, sing no moe,
Of dumps so dull and heavey;
The fraud of men was ever so,
Since summer first was leavy:
Then sigh not so, but let them go,
And be you blithe and bonny,
Converting all your sounds of woe
Into Hey nonny, nonny!
William Shakespeare: »Much ado about nothing«
Akt II, Szene 3, Lied des Balthasar
••• Mit einem der Buchhandelsverteter kam ich am letzten Donnerstag auf die Shakespeare-Verfilmungen von Kenneth Branagh zu sprechen. Ich sammle Shakespeare-Übersetzungen und Shakespeare-Verfilmungen, und bei den Filmen zählen die von und mit Kenneth Branagh zu meinen Favoriten. »Much ado about nothing« beispielsweise, eines der – nun ja – seichteren Stücke Shakespeares, zeigt bei aller Gefälligkeit doch auch, auf welch hohem sprachlichen Niveau sich Entertainment bewegen kann. Nicht zu verachten sind auch die Filmmusiken, bei den Branagh-Adaptionen zumeist – wie bei »Heinrich V« und eben auch »Much ado about nothing« – von Patrick Doyle für großes Symphonieorchester komponiert.
Als wir später auch auf die unvermeidliche Frage des potenziellen Büchersterbens zu sprechen kamen, überlegte ich, welche Bücher ich gern elektronisch zur Hand hätte, so dass man sie immer bei sich haben kann. Das wären zunächst alle Gedichtbände, das wären Dante, die Odyssee, Raoul Schrotts »Ilias« und meine Shakespeare-Sammlung (im Original und mit den Übersetzungen, insbesondere denen von Frank Günther). Auf die Bücher würde ich deswegen noch lang nicht verzichten wollen. Aber einen Ziegel wie die »Ilias« trägt man nun einmal nicht so leicht mit sich herum.
Ein aktuelles Experiment von Cory Doctorow gefällt mir in diesem Zusammenhang sehr gut. Er bietet sein neuestes Werk in verschiedenen Ausgaben an. Zu den Optionen zählt eine Hardcover-Ausgabe, der ein Memory-Stick mit der eBook-Version beiliegt. Das könnte Zukunft haben: für jeden das passende Format, und bei der teurer herzustellenden Print-Ausgabe gibt es die elektronische Version als Beigabe. Doctorow zeigt bei seinem Experiment jedoch auch, wie die Preisgestaltung aussehen müsste. Die Palette reicht von free für die eBook- und Audiobook-Version über 16 US$ für ein PrintOnDemand-Paperback, 250 US$ für eine limitierte Hardcover-Ausgabe mit eBook-Dreingabe auf Stick bis zu 10.000 US$ für – eine neue Story. Letzteres Angebot gibt es nur ein Mal, und wie ich Doctorow einschätze, hätte er dieses Angebot mit einem Startpreis von 10.000 US$ auch auf eBay versteigern können.
Doctorows Experiment wird aufgehen. Und die hiesigen Publikumsverlage täten gut daran, sich heute bereits zu überlegen, welche dieser Ideen sich für die Zukunft und ein größeres Programm adaptieren ließen.
»Sigh no more, ladies, sigh no more«, aus dem Kenneth-Branagh-Film
»Much ado about nothing«, gesprochen als Intro von Hauptdarstellerin Emma Thompson
Am 25. Mai 2017 um 14:56 Uhr
Ja, so würde ich es auch machen (s.o.), zumindest was ‚mein‘ Shakespeare betrifft (Original und Frank-Günther-Übersetzungen); nach wie vor, und in 1.000en von Jahren wahrscheinlich noch… – Und der Branagh muss auch mit, mindestens seine Henry-V-Verfilmung…