Jean-Marie Gustave Le Clézio (2008)
Literatur im 21. Jahrhundert ist der einzige Ort, das Andere zu verstehen, denn Literatur meint mitfühlende Menschlichkeit. Ich habe hier nicht die christliche Botschaft im Sinn. Ich meine die Fähigkeit, andere zu verstehen, und das Bewusstsein, mit ihnen verbunden zu sein. Um mitfühlen zu können jedoch, sollte man in der Lage sein, die Condition humaine zu begreifen, die Perspektive einer anderen Kultur zu verstehen, die Bedeutungslosigkeit von »Fremdheit« zu sehen.
Jean-Marie Gustave Le Clézio
im Interview mit Michael Skafidas
vom »Global Viewpoint« auf welt.de
••• Allein folgender Satz lässt schon aufhorchen: »Als Schriftsteller muss man bescheiden sein.« Das hört man auch nicht jeden Autor sagen.