Amnon Zichroni ist ein israelischer Anwalt (geb. 1935)
••• Dr. Ittai Tamari, dem ich diverse wichtige Informationen betreffs der »Leinwand«-Hintergründe verdanke, liest das Buch gerade und präsentierte mir heute früh Ausdrucke aus der israelischen Wikipedia und anderen Web-Quellen: Amnon Zichroni ist in Israel ein Name mit Gewicht. Ich hatte gemeint, ihn für die »Leinwand« erfunden zu haben. Amnon sollte an Amnesie erinnern, und in Zichroni steckt die hebräische Wurzel für »erinnern«. Also ein ganz und gar symbolischer Name (wie auch bei Wechsler).
Mich nerven in Büchern die allzu oft überartifizellen Namen von literarischen Figuren. Insofern beruhigt es mich, dass es tatsächlich einen Amnon Zichroni gibt. Dumm nur, dass er dort drüben so bekannt ist.
Am 15. Januar 2009 um 17:07 Uhr
Weitere Recherchen haben ergeben, dass Zichroni in der Knesset aktiv und eine zeitlang Berater von Rabin war. Das israelische Telefonbuch listet 20 Zichronis, darunter keinen Amnon.
Die Agentin meinte, der Name müsse unbedingt geändert werden. Ich bin energisch dagegen. Wir werden das später mit dem Verlag klären.
Am 15. Januar 2009 um 18:55 Uhr
Oh, …. :-) oder :-( ….?
Sowas ist mir auch schon im Kopf umgegangen. Ich pflege die Namen meiner Protagonisten zu googeln (so wie ja auch diejenigen meiner übrigen Bekannten und meinen eigenen, hahaa!). Bisher gibts nur meinen Arzt (den im Buch, nicht den behandelnden) schon in echt, und er ist auch Arzt, irgendwo in den Staaten. Das ist mir allemal lieber als wenn es mich nochmals gäbe.
Wo ist das Problem, solange man das nicht absichtlich, mit Hintergedanken und mit vielleicht fragwürdigen realen Personen mit ausgefallenen Namen macht?! Man wird doch wohl Bücher schreiben dürfen, in denen Hans Meier vorkommt.
Am 16. Januar 2009 um 09:19 Uhr
Ja, mich auch! Bin der selben Meinung!
Am 16. Januar 2009 um 09:26 Uhr
Es geht mehr um die Angela Merkels und Josef Ackermanns. Darf man eine Figur so nennen, wenn sie auch rein gar nichts mit namensgleichen Anderen zu schaffen hat?
Am 16. Januar 2009 um 10:59 Uhr
Ich glaube, das wohl eher nicht, und das tut man ja auch nicht unabsichtlich. Zunächst einmal hast Du ja das Buch auf Deutsch geschrieben, und obwohl Du Dich in Israel besser auskennst als die allermeisten Deiner Leser, war Dir nicht bewusst, dass es dort einen bekannten Amnon Zichroni gibt. Die Frage ist natürlich, wie es aussähe, wenn Dein Buch ins Hebräische übersetzt würde. Wäre das dann dort wie Josef Ackermann? 20 Zichronis, also nicht gerade ein Allerweltsname, aber vermutlich doch geläufig, wenn Du etwas nicht Ausgefallenes gesucht hast. Und ist Amnon ein häufiger Vorname? … Das wäre dann eine Ermessensfrage alles in allem, die vielleicht auch der lizenznehmende israelische Verlag beantworten müsste. Aber im deutschsprachigen Raum wirst Du damit doch wohl kaum anecken.
Am 16. Januar 2009 um 11:03 Uhr
Genau das habe ich der Agentin geantwortet. Bei einer hebräischen Ausgabe würde ich mich schweren Herzens vom Vornamen trennen, wenn der Verlag Schwierigkeiten befürchtet. Nun, warten wir es ab. Den Übersetzungen wird wohl eine Originalausgabe vorausgehen müssen, und die Damen und Herren Lektoren lassen sich bei allem geäußerten Interesse ziemlich viel Zeit.