Verneigung vor Giacometti

4. Januar 2009

Der Unterschied zwischen den Lebenden und den Toten ist der Blick.

Alberto Giacometti

••• Im ersten Layout-Entwurf dieses Weblogs gab es einen Vogel, keinen Turmsegler, wie es zum titelgebenden Gedicht von René Char gepasst hätte, sondern eine Taube – von Giacometti. Als Jugendlicher habe ich zum ersten Mal auf Fotos einige seiner Skulpturen gesehen und mich umgehend in sie verliebt. Für mich waren sie immer zu Materie gewordene Dichtung.

Die Herzdame hat auf YouTube ein Juwel ausgegraben, einen animierten Kurzfilm von Sam Chen, der wieder auf den großen Bildhauer aufmerksam machen möchte. Dabei ist ihm ein Film gelungen, der reine Dichtung ist.

Sam Chen: Eternal Gaze (Part 1)

Sam Chen: Eternal Gaze (Part 2)

3 Reaktionen zu “Verneigung vor Giacometti”

  1. parallalie

    nur die eine frage: warum ist etwas rein, warum gelungen? ein pars gilt immer. und es steht außer frage. aber als pro toto? all dies, ohne es mir angesehen zu haben. eine reine frage der wahrnehmung.

  2. Benjamin Stein

    Ach parallalie, ich habe dieser Tage meine Goldwaage verlegt und kann meine Worte nicht wägen. Ich hätte »wahrhaftig« schreiben sollen statt »rein«. Das trifft eher, was ich meinte.

    warum ist etwas rein, warum gelungen?

    Wenn das so im Vorbeigehen zu beantworten wäre, wäre es ein Kinderspiel mit der Kunst.

  3. eva

    ganz wundervoll – vielen dank für diese entdeckung!
    ich habe sie auch gleich in einem kleinen gedichteforum vorgestellt.

    liebe grüße von
    eva

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