••• Herr Stein hat nunmehr einen Agentenin. Während ich für das »Blau« keine Agentur so weit begeistern konnte, dass sie die Vertretung übernommen hätte, konnte ich nun, da es um »Die Leinwand« geht, sogar wählen. Dieses Echo hat mich überrascht. Und es kam genau im richtigen Moment.
Mit dem Zichroni-Strang der »Leinwand« stehe ich kurz vorm Finale. Es fehlen nur noch zwei Kapitel, die ich schon plastisch vor Augen habe, also gewissermaßen nur noch »abschreiben« muss. Auch, was Jan Wechsler angeht, hat sich der Plan für die zweite Hälfte seines Stranges in den letzten zwei Wochen so verdichtet, dass ich mir schon Sorgen mache, alles in den zugestandenen 100 Seiten unterbringen zu können.
Es ist also Druck auf dem Ballon, und ich wollte das Geschäftliche in trockene Tücher bringen, während ich mich noch auf die Ziellinie zuschreibe.
Die Agentur, mit der ich nun einig geworden bin, ist nicht die größte und angesehenste unter den Möglichkeiten, die sich boten. Ich halte das eher für einen Vorteil. Was ich allein in den letzten 10 Tagen an Engagement in der Betreuung durch eine sehr fähige Lektorin erfahren habe, ist beachtlich. Sie hat mit bestem Gespür auf die »Schlacken« gedeutet, die noch raus müssen, verteilte, eher sparsame Streichungen. An einem Kapitel haben wir das durchexerziert, und das Ergebnis ist überzeugend.
Einerseits könnte ich mich also entspannt fühlen, weil sich alles bestmöglich entwickelt. Andererseits stehe ich nun eher noch mehr unter Feuer. Ich kann es kaum erwarten, den letzten Satz zu schreiben. (Ich weiß ihn schon.)
Wunderbarerweise darf ich genau dies bei der »Leinwand« 2x tun. Das reicht als Motivation.
Am 12. September 2008 um 14:25 Uhr
Glückwunsch zum Agenten. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Leben des Autors mit Agentur und Lektor im Rücken wesentlich leichter wird. Oder ist vielleicht „sorgenfreier“ eher das richtige Wort?
Am 12. September 2008 um 14:40 Uhr
Ich hatte bei meinem Debüt das Glück, schon einen Verlagsvertrag zu haben, als gerade erst einmal 50 Seiten vorlagen. Das hat mich mit meinen damals 22 Jahren ungemein gepusht. (Das Buch ist dann letztendlich in einem anderen Verlag erschienen, aber die Gewissheit, da wartet ein Verlag, dass ich das Buch gut fertigstelle, das war enorm komfortabel.)
Jetzt habe ich (beim vierten Buch!) zum ersten Mal eine wirkliche Lektorin an der Seite. Das schätze ich enorm. Und ich bin sicher, die Agentur wird die Rechteverwertung bestmöglich für mich organisieren, so dass ich mich nur um das kümmern muss, was mich eigentlich interessiert: die Literatur.
Am 13. September 2008 um 11:13 Uhr
Ein Verlagsvertrag nach nur 50 Seiten klingt traumhaft. Es würde mich freuen, wenn Du ein wenig über den Arbeitsprozess mit Deiner Lektorin berichten könntest. Vielleicht kann man als alter Hobbyschriftsteller daraus etwas lernen ;)
Am 15. September 2008 um 10:16 Uhr
Wenn sich ein Kapitel dafür anbietet, mach ich das gern.