••• Am Wochenende habe ich mehrfach längere Passagen aus dem Manuskript vorgelesen. Es ist erstaunlich, wie viele banale Fehler beim lauten Lesen auffallen, die selbst bei mehreren vorangegangenen Korrekturgängen nicht auffielen. Wahrscheinlich liegt es schlicht daran, dass man artikulieren muss und so langsamer liest.
Überrascht hat mich, wie viele andere vemeidbare Unschönheiten beim lauten Lesen auffallen: Wo Sätze eben doch zu lang sind, wo der Rhythmus nicht passt, etwas unglaubwürdig erscheint usw. usf.
Ich schreibe normalerweise den Text ganz nach Fluss am Bildschirm runter, korrigiere ein ersten Mal ebenfalls am Bildschirm, aber dann über diverse Runden immer auf Papier. Ich werde nun, habe ich mir vorgenommen, noch einen weiteren Korrekturgang einführen, und zwar einen akustischen. Ich werde also die zu korrigierenden Passagen aufnehmen (wobei schon obige Effekte eintreten). Zusätzlich will ich die Aufnahmen aber auch, ohne das Manuskript vor Augen zu haben, anhören. Ich bin gespannt, was dabei noch an Erkenntnissen zu gewinnen ist.
Diese Aufnahmen, fällt mir auf, könnten übrigens auch für das Blog eine Möglichkeit sein, Leser (respektive Hörer) am Entstehungsprozess zu beteiligen, ohne sich dabei die kürzlich erwähnten Schwierigkeiten zu bereiten. Der Turmsegler ist schließlich auch ein Podcast. Sollen die bildschirmgeplagten Augen doch ruhig mal ausruhen und gehört statt gelesen werden.
Das ist kaum etwas anderes als eine öffentliche Lesung. MP3-Dateien werden von Suchmaschinen nicht archiviert, und es kann kein Text „abhanden“ kommen. Also möglicherweise ein brauchbarer Kompromiss.