Szenenfoto aus: „Once Upon a Time in America“
••• In „Die Weisheit der Krokodile“ wird ausgiebig auch aus dem „Hohelied Salomos“ (Shir ha-Shirim) zitiert. Und dies nun wiederum hat mich an einen Film erinnert, der sicher unter die Top-50 des letzten Jahrhunderts gehört und ohne den geringsten Zweifel einer der prägendsten Filme für mich war: „Once Upon a Time in America“. Zum ersten Mal habe ich ihn im winzigen Union-Kino in Berlin-Friedrichshagen gesehen. Das war noch zu DDR-Zeiten. Ich erinnere mich gut. Es war der erste Film mit (eingeplanter) Pause, den ich je gesehen habe. Er lief an drei Abenden. An allen Abenden sass ich dort und langweilte mich in keiner einzigen der immerhin 220 Minuten Film.
Die Szene, in der Deborah (Jennifer Conelly) an Erew Pessach Noodles (Scott Tiler) aus dem Hohelied vorliest, während alle schon in der Synagoge sind und das Lokal verwaist, kommt mir noch heute unendlich romantisch vor. (Sollte einer sie kitschig finden, behalte er/sie das bitte für sich; es würde mich wirklich kränken…)
Es hat lange gedauert, bis der Film auf VHS herauskam, noch viel länger, bis er auf DVD zu haben war. Und die DVD war dann leider eine herbe Enttäuschung. Sie ist nur zu empfehlen, wenn man ohnehin vorhat, die Originalversion (Englisch) anzuschauen. Denn für die DVD wurde eine neue deutsche Synchronisation produziert, und diese Neusynchronisation bereitet einem Schmerzen, wenn man den Film in der ursprünglichen deutschen Synchronisation so oft gesehen hat wie ich.
Zehn Jahre später übrigens wird Noodles seinerseits in einer Szene am Strand Deborah aus dem Hohelied zitieren… Aber was erzähle ich? Anschauen! Am besten mehrmals, damit einem auch kein Detail dieses Kunstwerks entgeht.
PS: Da es unterdessen doch öfter vorkommt, dass hier von Filmen die Rede ist, habe ich eine neue Rubrik „Film“ eingerichtet und die früheren Beiträge zu Filmen entsprechend einsortiert.
Deborah liest Noodles aus dem Hohelied vor (Originalton, deutsch)
Am 28. Januar 2008 um 08:10 Uhr
aber eines darf ich schon sagen, oder? ;)
der englische text ist ja sooooooviel besser (gesprochen und passender) als die deutsche version. ich hätte wohl diese version anschauen sollen, denn ich finde die deutsche version wirklich nicht besonders gut.
Am 28. Januar 2008 um 09:19 Uhr
Natürlich darfst Du :-)
Ich sag’s ja: Die Synchronisation der DVD-Version ist eine Tortur. Die deutsche Version auf VHS entspricht dem, was im Kino gezeigt wurde.
Und? Wann schauen wir uns die Originalversion an?
Am 28. Januar 2008 um 11:06 Uhr
wenn wir mal zeit haben. ;)
Am 28. Januar 2008 um 22:26 Uhr
[…] dass viele von ihnen stark an die Bildwelt und sogar bestimmte lyrische Gestaltungsformen des Shir ha-Shirim (Hohelied Salomos) erinnern. (Das oben zitierte Beispiel zählt ausgerechnet nicht […]