Rav Landsmann, vor 9 Jahren aus USA eingewandert, Lehrer und Vater von nicht weniger als 14 Kindern, führte mich zu der Mikveh in Mozah.
••• Die passende Mikveh ist gefunden! Sie liegt nur wenige Kilometer ausserhalb von Yerushalayim direkt am Highway 1 in Richtung Tel Aviv. Die unscheinbare Ausfahrt ist leicht zu verfehlen. Ein sehr holpriger Sandweg führt etwa 500 m in ein Wäldchen hinein. Dort schliesslich findet sich die Mikveh von Mozah. Sie ist bereits in der Mishnah erwähnt und diente nachweislich schon zu Tempelzeiten vor mehr als 2000 Jahren als Tauchbad.
Die Mikveh besteht aus drei terrassenförmig angelegten Becken. Das oberste wird direkt von einer Quelle gespeist, was die beste Variante einer Mikveh abgibt. Ist das oberste Becken voll, kann das Wasser über einen schmalen Überlauf ins mittlere Becken fliessen, von dort ins unterste Becken.
Solange die Quelle nicht versiegt, wird diese Mikveh nutzbar bleiben. Es hatte heute morgen nicht mehr als 10 Grad. Das Wasser war höchstens zwei Grad wärmer. Aber ich habe mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dort unterzutauchen.
Beschaffenheit und Lage dieser Mikveh machen sie zur idealen Location für den Showdown des neuen Buches. Der Ort ist schnell von Yerushalayim aus erreichbar, liegt geschützt in einem Wäldchen, und die Mikveh selbst ist qualitativ Kategorie 1a.
Dorthin geführt hat mich Rav Landsmann, vor neun Jahren aus USA nach Israel eingewandert, Lehrer (er bildet Rabbiner aus) und Vater von sage und schreibe 14 Kindern! Er hat es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, sich in der Mikveh zu toveln.
Die Mikveh in Mozah – Flickr-Set
Der Tag fing nach diesem verheissungsvollen Auftakt aber erst richtig an. Zusammengepfercht mit 4 Rabbonim in einem japanischen Kleinwagen, fuhr ich über 2 1/2 Stunden via Tel Aviv, an Haifa vorbei, durch das grüne, bewaldete Galiläa, ganz in den Norden des Landes in die arabische Kleinstadt Bakrah. Einer der Schlächter des Ortes betreibt sein Geschäft direkt hinter seinem Haus. Die Tiere (Schafe und Ziegen) warten in einem Pferch unter einem Wellblechdach auf das für sie unvermeidliche Ende.
Die Kuh – tatsächlich ein Kalb von max. 6 Monaten – wurde auf einem Kleinanhänger antransportiert. Die Sh’echita (das Kalb und ein Schaf wurden geschächtet), die Untersuchung (Bedikah), das Zerlegen der Tiere und die ausführlichen Verhandlungen mit dem arabischen Geschäftspartner dauerten an die fünf Stunden. Das Kalb war leider treif, so dass das Fleisch nun als Halal an die muslimische Kundschaft des Schlächters verkauft wird – zu einem Viertel des Preises, den die Rabbonim für ein koscheres Tier bezahlt hätten. Der Schlächter war dementsprechend nicht besonders gut gelaunt…
Die Bilder der Sh’chita werde ich nicht veröffentlichen. Sie haben mit den Recherchen zum Buch nichts zu tun und könnten hier höchstens Kontroversen über Schlachtmethoden auslösen, auf die ich hier wirklich verzichten kann. Wenigstens weiss ich nun aus erster Hand, wie eine Behema-Sh’chita (Grosstier) abläuft. Ich hatte bisher nur einmal bei einer Sh’chita von Hühnern zugesehen.
Am 2. Januar 2011 um 17:38 Uhr
[…] anders zu bezeichnen als eine Yerida, ein Niedergang. Die Mikveh ist nicht mehr benutzbar. Aus dem vor drei Jahren noch idyllischen Ort, der alle meine Wünsche als »Location« erfüllte, ist eine Müllhalde geworden. Ich […]