Zürich, Zum Storchen

22. Dezember 2007

Vom Zuviel war die Rede, vom
Zuwenig. Von Du
und Aber-Du, von
der Trübung durch Helles, von
Jüdischem, von
deinem Gott.

Da-
von.
Am Tag einer Himmelfahrt, das
Münster stand drüben, es kam
mit einigem Gold übers Wasser.

Von deinem Gott war die Rede, ich sprach
gegen ihn, ich
liess das Herz, das ich hatte,
hoffen:
auf
sein höchstes, umröcheltes, sein
haderndes Wort —

Dein Aug sah mir zu, sah hinweg,
dein Mund
sprach sich dem Aug zu, ich hörte:

Wir
wissen ja nicht, weisst du,
wir
wissen ja nicht,
was
gilt.

Paul Celan

••• Diese „Rückspiegel“-Funktion macht mir mitunter richtig Freude. „Was zählt“ taucht heute im Rückspiegel auf. Und Undine Materni schickt mir soeben obiges Celan-Gedicht mit besten Wünschen fürs kommende Jahr.

Da braucht es einen solchen Zufall, um mich darauf aufmerksam zu machen, dass ich mit Celan geplaudert haben muss, als ich in „Was zählt“ schrieb:

Wir wissen ja nicht, was wahr ist,
sagst du. Wir können nur sagen,
was zählt.

Das Unbewusste schreibt. Da sieht mans mal wieder.

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