I am the one
who always goes
away with my home
which can only stay inside
in my blood – my home which does not fit
with any geography.
Sujata Bhatt
aus: „Point No Point“
© Carcanet Press (1997)
••• Auf den Seiten des Literaturhauses Bremen findet sich nicht nur dieses Gedicht von Sujata Bhatt, sondern auch Informationen zur ihrem Werdegang, ihren Themen und ihren Büchern.
Ich habe Sympathie für die Heimatlosen. Aber diese Variante der aussergeographischen Heimat ist noch immer die erfreulichste, weil dauerhafteste, am wenigsten angreifbare. Mit dieser Art Heimat in sich kann man fast überall heimisch werden.
Am 26. August 2007 um 20:04 Uhr
Ja, die Aussage ‚my home which does not fit with any geography‘ gefällt mir auch sehr, und ich wünschte, sie besäße einen Funken Realität oder Wirklichkeitsschwere.
Ich bezweifele das jedoch, leider.
Ich habe mich viel mit Menschen unterhalten, die in sehr verschiedenen Regionen haben leben müssen. Bin selbst auch so eine. Und fast alle gaben an, daß sie schon eine schwer benennbare Affinität zu einer gewissen Topographie, zu Verhaltensmustern, Sprachmelodien usw. hätten wahrgenommen.
Hier, wo ich jetzt lebe, spüre ich, wie mählich doch mein Prozess der Assimilation von statten geht, obwohl ich sicherlich eine äußerst privilgerierte ‚Fremde‘ bin.
Kann es sein, daß ‚kosmopolitisches‘ Sein doch eher im Bereich der schönen, zu schönen Konstrukte anzusiedeln ist?
Am 27. August 2007 um 07:10 Uhr
@SuMuze: Du bist ja forsch dabei, Frau Bhatt jeden „Funken Realität oder Wirklichkeitsschwere“ abzusprechen! Kennst Du sie persönlich?
Am 27. August 2007 um 16:22 Uhr
Ups, ja, das habe ich sicherlich ein wenig zu krass formuliert. Dennoch hege ich den geäußerten Zweifel.
Allerdings nicht an Frau Bhatt, sondern an der von mir zitierten Aussage.