Auf zierliche kapitel der legende
– Den erdenstreit bewacht von ewgem rat •
Des strengen ahnen wirkungsvolles ende –
Errichtet er die glorreich grosse tat:
Er nahm das gold von heiligen pokalen •
Zu hellem haar das reife weizenstroh •
Das rosa kindern die mit schiefer malen •
Der wäscherin am bach den indigo.
Der herr im glanze reinen königtumes
Zur seite sanfte sänger seines ruhmes
Und sieger der Chariten und Medusen.
Die braut in immerstillem kinderbusen
Voll demut aber froh mit ihrem lohne
Empfängt aus seiner hand die erste krone.
Stefan George, aus: „Hymnen Pilgerfahrten Algabal“
••• Stefan George war ohne Zweifel der präsenteste Lyriker des ersten Viertels des letzten Jahrhunderts. Begonnen hat er sein öffentliches Wirken mit exklusiven Privatdrucken von 100 bis 300 Exemplaren. Ende der zwanziger Jahre waren die Buchhandlungen dann voll mit seinen Werken, und selbst die Antiquariate boten seine Bände in Mengen in verlagsneuem Zustand zum Kauf. Das war Marksättigung auf hohem Niveau.
Kaum ein Literat des früheren 20. Jahrhundert wäre nicht zutiefst von George beeinflusst gewesen, zumeist als Anhänger, mitunter jedoch auch als vehementer Opponent und so gleich fest mit dem Dichter verbunden. Doch nach dem 2. Weltkieg fiel sein Werk gründlich dem Vergessen oder auch der Verdrängung anheim. Der Westen konnte mit dem fortschrittsfeindlichen George nichts anfangen, der Osten mit dem aristokratischen Selbstverständnis, dem Sich-selbst-und-der-Kunst-Genügen des Dichters erst recht nichts. So hörte und las ich von Stefan George immer nur aus zweiter Hand. Und erst vor Kurzem habe ich mich entschlossen, diese Lücke zu schliessen und mich mit dem Werk und der Biographie Georges zu beschäftigen.
Seine Selbstinszenierung und sein Dichtungs- und Künstlerverständnis sind mir so fremd, wie es nur irgend geht; und vor den meisten seiner Gedichte stehe ich ratlos mit der Frage, was es nur gewesen sein mag, das ihm solchen Jubel und eine so umfangreiche, nachgerade fanatische Anhängerschaft beschert hat. Und wenn ich eines seiner Sonette aus dem „Algabal“ hier bringe – zusammen mit diesen Zeilen – so vielleicht, um von den Turmsegler-Lesern, die George mehr abgewinnen können, zu erfahren, was denn nun den besonderen Reiz ausgemacht hat und für viele noch immer bzw. heute wieder ausmacht.
Am 3. Mai 2007 um 10:36 Uhr
Ist es nur ein Zufall, dass mich das Gedicht an ein kürzlich gesehenes Bild erinnert? Moment, ich suche mal schnell den Link.
Am 3. Mai 2007 um 10:45 Uhr
Da ist das Bild!
Ist mir sofort eingefallen als ich Deinen Eintrag heute gelesen habe.
Und weisst Du an wen mich Herr p.- auch erinnert? An David. Das mag Dir jetzt komisch erscheinen, aber zumindest die Bilder, die man in seinem Blog sieht… die verwuschelt blonden Haare, der „gefährliche“, teils „wütende“ und teils „traurige“ Blick (hihihi), etc.
Aber wer David ist, wird nicht verraten! Auch privat nicht Herr Stein! ;)
Am 3. Mai 2007 um 10:46 Uhr
Nein, das halten wir gaaaanz geheim.
Am 3. Mai 2007 um 10:47 Uhr
Und es gibt da noch mehr Eigenschaften, die sich die beiden teilen (soweit man das über das Internet überhaupt beurteilen kann)… aber ich habe bereits genug kommentiert. :)
Am 3. Mai 2007 um 11:08 Uhr
Stimmst Du dem zu, oder eher nicht? (wegen den Ähnlichkeiten)
Und was denkst Du bezüglich meiner Assoziation zu dem Bild?
Am 3. Mai 2007 um 11:17 Uhr
Was die blonde Wuscheligkeit angeht schon. Und er übt gern Königsein…
Am 3. Mai 2007 um 11:19 Uhr
hihihi…. und du hast ja herrn p.- real getroffen. also liege ich nicht ganz falsch. :)
Am 3. Mai 2007 um 12:52 Uhr
„Er“ übt nicht Königsein, er übt Entertainment, denn auch die Intelligenzia braucht eine visionäre Matrix.
Am 3. Mai 2007 um 13:29 Uhr
Ich hab gestern durch Gottfried Benn von ihm gehört…Benn schreibt über “Probleme der Lyrik”, ist jedem Schreiberling der meint ein Dichter zu sein angeraten. Im ersten Moment dachte ich es wäre der Vater von Götz George, aber der war ja Schauspieler nicht wahr ?
Also moment ich such das Gedicht mal das Benn bespricht
Es geht in diesem Kapitel bei Benn um das “kennen” der Dichter muss seine Worte kennen und Benn schreibt zu George:
Am 3. Mai 2007 um 13:35 Uhr
@p.-: Mit „ER“ war in diesem Fall David gemeint. Da ist (noch) kein Entertainment-Konzept dahinter. – Bei George, das glaube ich wohl, war die Inszenierung wohl überlegt und geplant. Vielleicht der Ausgangspunkt des Entertainmentkonzepts für den Literaten. Vielleicht war gerade das revolutionär.
Am 3. Mai 2007 um 13:42 Uhr
wie schön Du das immer machst, mit den Zitaten und den Strichen, Herr Stein, ich lobe sie….
Am 3. Mai 2007 um 13:46 Uhr
Ich schick Dir denn Benn und zwar auf der Stelle..Deine Adresse steht ja da oben, oder magst den Benn so überhaupt nicht?
Am 3. Mai 2007 um 13:50 Uhr
@Hilbi: Ich mag Benn durchaus, wie man auch nachlesen kann. Er ist hier lediglich noch nicht genug gewürdigt worden. Kommt aber noch.
BTW: Das mit den Zitaten ist ganz einfach. Setze den zitierten Text einfach zwischen blockquote-Tags.
Am 3. Mai 2007 um 13:56 Uhr
:) :) :) :) :) :)
Am 3. Mai 2007 um 13:59 Uhr
:-) :-) :-) was gibts denn da zu lachen. Ich glaub die weiß dass ich mit blockquote nix anfangen kann, aber vielleicht lacht sie auch nur weil so ein schöner Tag ist, ich mach mich jedenfalls zur Post
Am 3. Mai 2007 um 15:07 Uhr
Ich glaub die Smilies bezogen sich auf p.-s Antwort. Und mit dem Zitieren gehts so:
<blockquote>
Die erste Zeile des Gedichts
Die zweite Zeile des Gedichts
</blockquote>
Daraus wird dann:
Am 3. Mai 2007 um 18:20 Uhr
Ah… Da haben wir wieder etwas gelernt. :)
@Hilbi: Mit den technischen Dingen kann ich auch nichts anfangen. Wie gut, dass ich da den Stein bei mir habe, der mir da immer schnell helfen kann – wenn er denn Zeit hat. :) Aber ich lache auch weil es ein wunderschöner Tag ist und es mir gut geht und bei Dir scheint es heute auch sehr gut zu sein. (?)
Am 3. Mai 2007 um 18:59 Uhr
:-)))))) stimmt..zumal ich heute den ganzen Tag Thomas Bernhard gelesen habe, der Kerl ist wirklich ein Genie und ein schöner Tag isses auch noch
Am 3. Mai 2007 um 19:26 Uhr
dann wünsche ich dir noch einen schönen abend und eine schöne nacht. dann wird auch der nächste wieder so gut.
Am 4. Mai 2007 um 02:06 Uhr
Hilbi, der sogenannte kleine Dichterfürst ohne eigenes Profil aus der hessischen Provinz, mit Eiern so gewaltig wie vulkanöse Gebirgserhöhungen aus den Anden bestückt, hat leider mal wieder überhaupt nichts verstanden; wie so oft, wenn es um Literatur geht, oder um die Gestaltung von literarische Weblogs, was jedoch in Angesicht dessen eigener seichten, nachvollziehbaren und Heldenhafter Verehrung für Namenhafte Autoren wie Gertrude Stein und Boris Vian irgendwie verständlich erscheint, da der sogenannte arme kleine Junge aus Bosnien offensichtlich nie die Gelegenheit dazu hatte selbst erwachsen zu werden. Drum bewegt er sich stets in unsichtbaren Gewässern, die er Aufgrund seiner geistigen Beschränktheit nicht abzuschätzen weiß und irrtümlich für Chaträume hält. Doch dies ist eine fatale Sebsttäuschung, Hilbi. Lassen sie sich das von mir bei Gelegenheit ruhig etwas näher erklären, falls ich einmal etwas mehr Zeit für sie übrig habe. Im Moment ist dies jedoch weniger der Fall.
Am 4. Mai 2007 um 07:19 Uhr
Oh Henry oder besser Böttcher, wie recht Du hast. :-)
PS: Ah je lieber Benjamin, jetzt hast Du den an der Backe, jetzt wird es sehr wahrscheinlich wie im ehemaligen forum der Lärmenden Akademie, der Typ ist devot ohne Ende, allerdings nicht zu mir wie Du sicher gemerkt hast.
Sondern bloß zu seinem GottDichter, dem er überall hinterherläuft. Schade. Jetzt wird es hier wirklich genauso wie dort und deshalb gehe ich nicht mehr hier hin, das ist mir zu dumm, was will ich mich mit so einem herumärgern, das ist Zeitverschwendung und macht hin und wieder vielleicht Spass, aber am Ende bleibt doch nur ein unerträgliches Gefühl von Zeitverschwendung.
Am 4. Mai 2007 um 07:49 Uhr
Das ist übrigens dummes Zeugs was ich da geschrieben hab, ich meine dass ich die Seite hier nicht mehr besuche, völliger Unfug
Am 4. Mai 2007 um 07:54 Uhr
@OhHenry & @Hilbi:
Bitte hier nachlesen
@Hilbi: Siehst Du, da kann ich gleich gestern gelerntes (blockquote) anwenden! :)
Am 4. Mai 2007 um 08:15 Uhr
mittlerweile geht mir meine häme gegen den perkampus auch aufm keks, aber mir ging es dort droben auch nicht gegen ihn, auf keinen fall, sondern nur gegen diese art des kommentierens
Am 4. Mai 2007 um 09:07 Uhr
Immerhin hat OhHenry, der mir von einem vergleichbaren Kommentar schon bekannt ist, einen Schritt in Richtung Satisfaktionsfähigkeit unternommen. Zwar geht er noch immer maskiert – was ich ehrenrührig finde, wenn man so persönlich attackiert – aber er hat nun immerhin eine Blog-Adresse hinterlassen. Das ist schon mal was. Herr OhHenry, wenn Sie nur auch so dezent wären, einer Grundregel zu folgen: Don’t get seen naked!
Ich bin gespannt auf Ihre konstruktiven Beiträge. Die Umgangsformen wurden Ihnen nun ja freundlicherweise schon in meiner Abwesenheit erklärt.
Am 4. Mai 2007 um 09:11 Uhr
was mir nur aufgefallen ist (und was ich gar nicht leiden kann): ich kenne keinen einzigen schriftsteller – egal ob bekannt oder unbekannt – der sich nicht auf irgendeine weise abfällig über andere schriftsteller geäussert hat. ich finde das völlig überflüssig: was ich nicht mag, muss ich nicht lesen. und es ist völlig vergeudete energie sich über „schlechte“ kollegen aufzuregen. da solltet ihr euch doch lieber auf euer eigenes werk konzentrieren, bzw das lesen, was euch liegt.
mit sachlicher diskussion hat das nichts zu tun (zum beispiel die kleidung anderer schriftsteller zu beurteilen). natürlich will man nicht nur sachlich bleiben, aber manches ist einfach nur zu blöd.
nur so mal am rande – von einer nicht-schriftstellerin ;)
Am 4. Mai 2007 um 09:13 Uhr
Touché!
Am 4. Mai 2007 um 09:17 Uhr
(und damit meinte ich nicht die speckigen braunen cordkosen von herrn g.) :D
kann man nicht ein guter schriftsteller sein, ohne andere schlecht zu machen???
Am 4. Mai 2007 um 09:22 Uhr
Herr G?
Am 4. Mai 2007 um 09:26 Uhr
oh je cordhosen musste ich früher immer tragen, übrigens wäre ich gerne
ein armer kleiner junge aus bosnien, ich würde ja älter werden und würde mich in eine grünäuglige bosnierin verlieben. ich würde an der bosna, oder an der drina oder an sonst einem der vielen lustigen flüsse sitzen und gedichte für sie schreiben, ich würde sie ins wasser schreiben, weil sie dort nämlich immer bleiben was sind, kleine träume eines mutlosen, denn man kann ja auch einfach zu ihr hingehen und sagen, sag mal, kannst du mir das bändchen von ivo andric nochmal ausleihen.