Die Kunst des Krieges

7. April 2007

••• Jetzt ist der Ruhm nicht mehr aufzuhalten. :-) Via Referrer erfahre ich, dass mich jemand in wikipedia.de verewigt hat, wenn man bei einem Wiki von so was wie Ewigkeit sprechen kann. Der Hinweis auf die Tatsache, dass ich geschäftlich recht umtriebig bin – Manager steht da, sic! – hat mich an eine Lektüre erinnert, die zwar nicht sehr poetisch ist, aber doch sehr wichtig für mich war und ist.

Die Rede ist von einem uralten chinesischen Text: „Die Kunst des Krieges“ von Sunzi. Bevor sich jemand ereifert – das Motto, unter dem dieses Buch steht, lautet: Die grösste Kriegskunst wird bewiesen, wenn das Schwert in der Scheide bleibt.

Empfohlen wurde mir die Lektüre dieses Buches von meinem Busenfreund Jens-Christian Fischer anlässlich der gemeinsamen Gründung der Firma Ivorix. Ich habe manches daraus gelernt. Die Beherzigung eines Ratschlags beispielsweise hat meine Arbeit bei der Anleitung grösserer Teams ganz entscheidend verändert:

Der kluge Kämpfer achtet auf die Wirkung der kombinierten Energie und verlangt nicht zu viel vom einzelnen. Er zieht individuelle Talente in Rechnung und setzt jeden Mann entsprechend seinen Fähigkeiten ein. Er verlangt von Unfähigen keine Präzision.

Sunzi: Die Kunst des KriegesUnfähig ist sicher ein starkes Wort. Man muss dabei bedenken, dass es für jeden von uns so etwas wie eine Kompetenzgrenze gibt. Wenn wir die nicht kennen, kommen wir leicht in die Situation, vor einer Aufgabe zu stehen, zu deren Bewältigung wir tatsächlich unfähig sind. Der kluge Kämpfer (oder Manager) muss nicht nur seine eigenen Grenzen einschätzen können sondern auch die seiner untergebenen Mitarbeiter, um sie genau ihren Fähigkeiten entsprechend einsetzen zu können. Vor der Lektüre von Sunzi galt für mich immer nur der Leitspruch: „Der Mensch wächst an seinen Herausforderungen.“ Mit diesem Herangehen kann man leicht viele Menschen überfordern.

Es verwundert nicht, dass sich die grundsätzlichen Regeln des taktischen Vorgehens und der Führung einer Armee auch im Geschäftsleben anwenden lassen. Eher überraschen wird manchen Leser, wenn ich behaupte: Auch das Schreiben hat sehr viel mit Kriegführung gemein. Natürlich trachten wir dem Leser nicht nach dem Leben. Wir trachten nach seiner Aufmerksamkeit und also seiner Zeit, einem Gut, das viele heute verbissener verteidigen, als in früheren Zeiten die Scholle Erde.

Der Autor leitet den Leser, er legt Köder aus, er spielt Finten. Abgesehen davon erobert der Autor neue, fremde Welten, um die gewonnen Territorien mit den Lesern zu teilen. Wenn dem aber so ist, dann tun wir gut daran, auf Sunzi zu hören und seinen Ratschlägen an die Generäle Gehör zu schenken. Eine Kostprobe gefällig?

Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.

Sunzi: Die Kunst des Krieges
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München, 1999

Eine Reaktion zu “Die Kunst des Krieges”

  1. dragon

    Ja ich habe von diesem Buch gehört… klingt für mich sehr interessant… ich bin auf das Buch gekommen durch den mistery Thriller : Die geheim loge ein sehr zu empfehlendes Buch das auf diesen taktiken basiert

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