Die Anker lichten
in fremden Häfen
die Schiffe
und kehren heim.
An entlegenen Quais
wird die Fracht gelöscht,
die Gespenster
ausgetrieben.
Der Seelenkarzer
liegt ratlos auf Reede.
Auf der Brücke
stolpern die Uhren.
© Benjamin Stein (2006)
••• Manche Blaubartiade folgt einem anderen Drehbuch…
Am 14. März 2007 um 12:03 Uhr
wenn es so einfach wäre mein LieberBenjamin, aber ein Versuch ist es immer wert und wenn dabei ein Gedicht herauskommt…Paul Celan war sein ganzes lebenlang unglücklich weil man ihn beraubt und ausgelöscht hat und dennoch hat er geschrieben, man muss es eben dennoch machen
Am 14. März 2007 um 15:27 Uhr
Ich behaupte ja nicht, dass es leicht ist. (Das Gedicht ist auch erst nach dem „Austreiben“ entstanden.) Aber leben kann man auf Dauer mit den Gespenstern nicht.
Am 14. März 2007 um 17:43 Uhr
Hm, das weiß ich nicht, irgendwie hast Du ja recht und es ist mir ja auch ein großes bedürfnis darüber zu schreiben und ich werde es auch ganz sicher noch tun. Übrigens gefällt mir das Gedicht.
Am 14. März 2007 um 20:51 Uhr
Das hier waren übrigens ganz andere Gespenster… Als ich nach Hause kam, schaute mein Sohn (3) an mir hoch und fragte sehr ernsthaft: Papa, warum hast Du heute Gespenster ausgetrieben? Ich war etwas irritiert. Ja, warum, Papa, fragt auch meine Tochter (4).
Hat die Mama Euch das erzählt?
Keine Antwort. Ja, warum Papa? Warum mussten die denn weg? Man darf das doch gar nicht.
Doch, darf man.
Armes Gespenst.
Sag mal, hast Du den Kindern von dem Gedicht erzählt?
Nein, sagt meine Frau. Sie haben den Podcast-Post gehört, mindestens 10x.
Wow!
Am 15. März 2007 um 10:31 Uhr
MINDESTENS 10 mal!!!!
Ich kann das Gedicht inzwischen auswendig. ;)
Am 5. Juli 2007 um 00:05 Uhr
[…] wenig fühlte ich mich an “Die Anker lichten” […]
Am 19. August 2007 um 01:33 Uhr
[…] Dass ich diesen Film erst jetzt gesehen habe! Was für eine wundervolle, tragische und gleichwohl heilsame Geschichte, die sich so nur zutragen kann, weil die Einwohner eines Dorfes fest an die Existenz von Geistern glauben und sich vor ihnen nicht fürchten. Und so werden die Gespenster, die nicht körperlich erscheinen, ausgetrieben. […]
Am 19. August 2007 um 12:20 Uhr
schön, sehr schön… und hier die >folgen.
Am 19. August 2007 um 14:49 Uhr
Lieben Dank für diese Fortsetzung, Piratin!