Die Anker lichten

4. Februar 2007

Anchor - © 2006-2007 ~chasan

Die Anker lichten
in fremden Häfen
die Schiffe
und kehren heim.

An entlegenen Quais
wird die Fracht gelöscht,
die Gespenster
ausgetrieben.

Der Seelenkarzer
liegt ratlos auf Reede.
Auf der Brücke
stolpern die Uhren.

© Benjamin Stein (2006)

••• Manche Blaubartiade folgt einem anderen Drehbuch…

9 Reaktionen zu “Die Anker lichten”

  1. Hilbi

    wenn es so einfach wäre mein LieberBenjamin, aber ein Versuch ist es immer wert und wenn dabei ein Gedicht herauskommt…Paul Celan war sein ganzes lebenlang unglücklich weil man ihn beraubt und ausgelöscht hat und dennoch hat er geschrieben, man muss es eben dennoch machen

  2. Benjamin Stein

    Ich behaupte ja nicht, dass es leicht ist. (Das Gedicht ist auch erst nach dem „Austreiben“ entstanden.) Aber leben kann man auf Dauer mit den Gespenstern nicht.

  3. Hilbi

    Hm, das weiß ich nicht, irgendwie hast Du ja recht und es ist mir ja auch ein großes bedürfnis darüber zu schreiben und ich werde es auch ganz sicher noch tun. Übrigens gefällt mir das Gedicht.

  4. Benjamin Stein

    Das hier waren übrigens ganz andere Gespenster… Als ich nach Hause kam, schaute mein Sohn (3) an mir hoch und fragte sehr ernsthaft: Papa, warum hast Du heute Gespenster ausgetrieben? Ich war etwas irritiert. Ja, warum, Papa, fragt auch meine Tochter (4).

    Hat die Mama Euch das erzählt?

    Keine Antwort. Ja, warum Papa? Warum mussten die denn weg? Man darf das doch gar nicht.

    Doch, darf man.

    Armes Gespenst.

    Sag mal, hast Du den Kindern von dem Gedicht erzählt?

    Nein, sagt meine Frau. Sie haben den Podcast-Post gehört, mindestens 10x.

    Wow!

  5. ksklein

    MINDESTENS 10 mal!!!!
    Ich kann das Gedicht inzwischen auswendig. ;)

  6. eukapirates

    schön, sehr schön… und hier die >folgen.

  7. Benjamin Stein

    Lieben Dank für diese Fortsetzung, Piratin!

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