Die Brücken

23. Juli 2007


Bridges 2 – © Casey Toussaint 2007

Des ciels gris de cristal. Un bizarre dessin de ponts, ceux-ci droits,
ceux-là bombés, d’autres descendant ou obliquant en angles sur
les premiers, et ces figures se renouvelant dans les autres circuits éclairés
du canal, mais tous tellement longs et légers que les rives, chargées
de dômes s’abaissent et s’amoindrissent. Quelques uns de ces ponts sont
encore chargés de masures. D’autres soutiennent des mâts, des signaux,
de frêles parapets. Des accords mineurs se croisent, et filent, des cordes
montent des berges. On distingue une veste rouge, peut-être d’autres
costumes et des instruments de musique. Sont-ce des airs populaires, des
bouts de concerts seigneuriaux, des restants d’hymnes publics ? L’eau est
grise et bleue, large comme un bras de mer. – Un rayon blanc, tombant
du haut du ciel, anéantit cette comédie.

Der Himmel kristallines Grau. Ein seltsames Muster von Brücken, die einen gerade, die andern gewölbt, weitere steigen in schiefem Winkel auf die ersteren hinab, und diese Figurationen wiederholen sich in den anderen Umflutgräben, die hell leuchten, doch dermaßen langgestreckt und leicht sind, dass die kuppelbeladenen Ufer absacken und schwinden. Auf einigen dieser Brücken lasten noch Gemäuer. Andere werden von Masten, Signalen und zierlichen Geländern versteift. Mollakkorde kreuzen sich, und ziehen Fäden; Saiten erklimmen die Steilufer. Man erkennt ein rotes Jackett, womöglich auch andere Kleidung, und Musikinstrumente. Sind’s Volkslieder, Stücke aus herrschaftlichen Konzerten, Überreste von Staatshymnen? Das Wasser ist grau und blau, so breit wie ein Meeresarm.– Ein weißer Strahl, der hoch vom Himmel herniederfährt, löscht diese Komödie aus.

Arthur Rimbaud (1854 – 1891)

••• Meine Herzdame hat sich viel Mühe gemacht, um für die spa_tien-Sonderausgabe „Was sind literarische Weblogs?“, die im kommenden Januar als Buch erscheinen soll, interessante Illustrationen zu finden. Sie hat nicht nur im Namen der Herausgeber einen Wettbewerb im Web gestartet, sondern für die Präsentation der Einsendungen eigens ein Blog eingerichtet.

Casey Toussaint hatte zunächst wundervolle farbige Zeichnungen zu Arthur Rimbauds Gedicht „Brücken“ eingesandt. Als ihr bewusst wurde, dass wir Graustufen-Illustrationen benötigen, hat sie sich nochmals hingesetzt und die Serie um sieben weitere Zeichnungen erweitert. Caseys Blog(s) sei(en) Kunstinteressierten wärmstens empfohlen.

Einen lieben Dank an Casey für ihre Einsendung.

3 Reaktionen zu “Die Brücken”

  1. Happy Birthday to Me « rue Manuel bis

    […] thank you to Benjamin Stein, Kerstin’s husband, for publishing one of my bridge illustrations on his blog, and for doing […]

  2. Kathleen York « Turmsegler

    […] “Was sind literarische Weblogs?” interessante Illustrationen zu finden, darüber habe ich schon berichtet. Der Illustrationswettbewerb, den sie im Namen der Herausgeber gestartet hatte, ist nun […]

  3. Literarische Weblogs « Turmsegler

    […] Positionen der einzelnen Autoren. Sie war mit ihren Zeichnungen als Siegerin aus unserem öffentlichen Wettbewerb — ebenfalls via Weblog ausgeschrieben — […]

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